Wie kommt es zu Verkehrsunfällen im Straßenverkehr?
Verkehrsunfälle sind die am direktesten spürbaren Risiken, die vom Straßenverkehr ausgehen. Sie beeinflussen unser Leben stärker, als es auf den ersten Blick erscheint. Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 301.169 Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden registriert, 3.177 Menschen wurden getötet, 388.219 Menschen wurden leicht oder schwer verletzt. Damit sind im Jahr 2017 so wenige Menschen wie noch nie seit 1950 in einem Jahr auf Deutschlands Straßen ums Leben gekommen.
Verletzungen im Straßenverkehr
Statistisch wird etwa jeder 15. von uns im Verlauf seines Lebens durch einen Verkehrsunfall schwer verletzt werden. Die Unfallschwere hängt dabei, neben der Konstruktion und der Ausstattung der Unfallgegner, ganz entscheidend von der Geschwindigkeit der Fahrzeuge ab. Schon bei etwas geringeren Geschwindigkeiten sind die Unfallfolgen deutlich geringer. Wird die Geschwindigkeit halbiert, wird während des Unfalls nur noch ein Viertel der Energie freigesetzt.
Wie wir uns im Verkehr verhalten, welche Ziele wir im Alltag wählen und welche Verkehrsmittel wir dabei nutzen, wird sehr stark davon beeinflusst, wie sicher wir uns ganz subjektiv dabei fühlen. Wird die eigene Sicherheit oder z. B. die der eigenen Kinder bewusst oder unbewusst als nicht ausreichend empfunden, entstehen Ängste, die unser Verhalten verändern. Beeinflusst wird die Wahrnehmung durch eigene Erfahrungen mit Unfällen, aber auch durch die Erfahrungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis oder durch Medien.
Unfälle im Hamburger Straßenverkehr
In Hamburg sieht die Unfallbilanz für das Jahr 2016 so aus:
- Insgesamt wurden 2016 in Hamburg 68.404 Verkehrsunfälle registriert. Das entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 1,8 %.
- Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden ist gegenüber 2015 um 1,3 % auf 7.796 gesunken.
- Die Zahl der Verunglückten ist mit 9.830 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich um fast 3 % gesunken.
- Insgesamt starben im Jahr 2014 in Hamburg 29 Personen (darunter sechs Fußgänger) in Folge von Verkehrsunfällen. Nach einem historischen Tiefststand mit 22 Getöteten in 2010 kam es damit bis 2014 zu einem deutlichen Anstieg der Getöteten (2010: 22; 2013: 26; 2014: 38). 2015 wurde mit 20 Getöteten ein neuer Tiefststand verzeichnet.
Hauptursache für fast zwei Drittel aller Unfälle mit Personenschäden waren:
- Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr, Abbiegen, Wenden
- überhöhte Geschwindigkeit und
- zu geringer Sicherheitsabstand.
Über 75 % der Getöteten sind den beiden erstgenannten Unfallursachen zuzuschreiben. Unter den 29 Getöteten waren drei Radfahrer und neun Motorrad-/Mopedfahrer. Junge Erwachsene (18- bis 24-Jährige) sind nach wie vor überdurchschnittlich oft an Unfällen beteiligt (2016: 1.310 von 9.830). Deutlich sanken gegenüber dem Vorjahr die Anzahl der Unfälle mit Bus-Insassen (minus 25,3 % auf 352) sowie die der Fußgänger (minus 13% auf 1.054) und Kradfahrer (minus 12,9 % auf 472). Deutliche Zunahmen waren bei den Unfällen mit Lkw-Beteiligung (plus 6,5 % auf 197) zu verzeichnen.
Risiken für Verkehrsunfälle für Kinder
Besser gesicherte Autos (ABS, Seitenaufprallschutz, Airbags) haben zum Rückgang der Verunglücktenzahlen beigetragen. Auch die medizinische Versorgung der Verletzten ist verbessert worden. Dennoch sind die Risiken, im Straßenverkehr zu verunglücken, besonders für Kinder noch sehr hoch. Kleinere Kinder sind noch nicht in der Lage, das komplizierte Verkehrsgeschehen zu überblicken und in allen Situationen die Verkehrsregeln zu beachten. Ältere Kinder überschätzen oft ihr Können.
Am häufigsten verunglücken Kinder als Radfahrer, an zweiter Stelle als Mitfahrer im Pkw, dann als Fußgänger. Dabei werden etwa die Hälfte der Unfälle mit Kindern von Erwachsenen bzw. Jugendlichen verursacht.
In Hamburg sank die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern seit 2006 um 18 %. Auch wenn nach amtlicher Statistik heute drei- bis viermal weniger Kinder verunglücken als früher, sind diese Rückgänge von Kinderunfällen in den letzten Jahren noch kein Beweis für mehr Sicherheit auf den Straßen. Denn Kinder sind heute viel seltener und kürzer im Verkehr unterwegs als früher.