Das Konzept der Schulprojekte im hvv
Der Hamburger Verkehrsverbund (hvv) ist Mobilitätsdienstleister in der Metropolregion Hamburg. Das Angebot des hvv umfasst neben den Verkehrsleistungen auch Bildungsangebote, die von den hvv Schulprojekten entwickelt werden. Ziel ist es, junge Menschen für die nachhaltige Mobilität zu gewinnen.
Mit Leidenschaft für eine nachhaltige Mobilität
Die Maßnahmen, Kinder und Jugendliche für nachhaltige Mobilität zu sensibilisieren, sind als zielgruppenspezifisch konzipierte Erziehungs- und Bildungsarbeit angelegt. Sie wird in der Regel von Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrkräften durchgeführt, welche die Aspekte der nachhaltigen Mobilität in den Unterricht bringen.
Kinder und Jugendliche lernen die sichere und selbstständige Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und werden zu einer kritischen Reflexion der Verkehrsmittelwahl angeregt. Unterstützt werden wir bei dieser pädagogischen Aufgabe von den Bildungsbehörden der Länder, insbesondere den Fachreferentinnen und -referenten für Mobilitäts- und Verkehrserziehung.
Das Team der Schulprojekte im hvv
Wir sind ein interdisziplinäres Team, das die Idee der nachhaltigen Mobilität verfolgt. Wir arbeiten im Auftrag aller im hvv fahrenden Verkehrsunternehmen für das gesamte Verbundgebiet in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen. Das Bildungsangebot der Bus-Engel wird von den Kreisen Pinneberg und Segeberg finanziert und in diesen Kreisen durchgeführt. Als zentrales Verkehrsunternehmen (ZVU-Aufgabe) übernimmt die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) geschäftsbesorgend für den Verkehrsverbund die Aufgabe der hvv Schulprojekte.
Die hvv Schulprojekte umfassen 4,5 Personalstellen sowie eine Stelle eines Freiwilligendienstes – in diesem Fall ein „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ in Trägerschaft der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft.
Die hvv Schulprojekte vor Ort
Die Geschäftsräume der hvv Schulprojekte sind in Hamburg-Altona, wo sich auch die hvv Mobilitätsberatung für Senioren befindet. Zusätzlich wird uns vom Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), mit dem wir kooperieren, ein Raum zur Verfügung gestellt, wo wir einmal in der Woche eine Beratung und eine Materialausgabe anbieten.
Unsere Zielgruppen und Projektangebote
Die Zielgruppen der Schulprojekte im hvv sind Kinder und Jugendliche, deren Mobilitätsbiografien wir vom Kindergarten bis zum Schulabschluss begleiten. Auf unterschiedliche Bedürfnisse und Altersstufen abgestimmt, haben wir spezifische, aus regionalen Gegebenheiten und verschiedenen Schulformen resultierende Programme entwickelt, die wir den Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrkräften als Multiplikatoren anbieten. Sie sind Träger unserer Bildungsangebote und bei der Reichweite unserer Projekte unverzichtbare Partnerinnen und Partner, wenn es darum geht, unsere Zielgruppen zu erreichen. Als Querschnittsaufgabe kann das Thema Mobilität in den Fachunterricht respektive in den Alltag der Kita integriert werden.
Die Schulprojekte im hvv bieten kostenfreie Lehrmaterialien und Vermittlungsangebote für Klassen aller Altersstufen und für verschiedene Schulfächer in der Metropolregion Hamburg. Ein Teil der Programme – die Sozialkompetenztrainings der Bus-Engel, die Busschule, die Workshops und die Wettbewerbe – wird in direkter pädagogischer Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt.
Die Ziele der Schulprojekte im hvv
Handlungsleitendes Motiv der hvv Schulprojekte ist die Orientierung an der nachhaltigen Mobilität. Die Herausforderungen durch den Klimawandel, die ungerechte Verteilung des öffentlichen Raumes zugunsten des Autoverkehrs sowie die Gesundheitsgefährdungen und Unfallrisiken, die der Autoverkehr verursacht, motivieren uns, die Verkehrswende mitzugestalten.
Auch aktuelle Trends in der Jugendkultur und im jugendlichen Mobilitätsverhalten (Stichworte: Sharing Economy, Fridays for Future, Führerschein: ja – eigenes Auto: nein) bestärken uns in diesem Vorhaben. Ein weiteres Motiv ergibt sich aus den Interessen der Verkehrsunternehmen, die den Kindern und Jugendlichen adäquate Verhaltensweisen bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel vermitteln, um einen reibungslosen und sicheren Betrieb zu gewährleisten.
Unsere maßgeblichen Ziele
- Beitrag zur Verkehrswende
- Förderung von Grundkompetenzen für die sichere und selbstständige Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel
- Bewusstseinsbildung über Fragen der Verkehrsgestaltung, Anregung zur Reflexion der Verkehrsmittelwahl
- Unterstützung einer positiven emotionalen Einstellung zum hvv
- Eröffnung von Partizipationsmöglichkeiten bei der Gestaltung des öffentlichen Verkehrsraumes
- Kundenpotenziale wecken, Fahrgastzahlen steigern
- Flächendeckende Versorgung mit den pädagogischen Angeboten der hvv Schulprojekte im Verbundgebiet
Wir arbeiten in Theorie und Praxis
Wir stellen kostenfreie Materialien zur Verfügung und bieten auch viele praktische Workshops und Wettbewerbe an.
Mobilität ist eine Querschnittsaufgabe und als Aufgabenbereich in der Schule etabliert, wie auch im Beschluss der Kultusministerkonferenz zur Mobilitäts- und Verkehrserziehung beschrieben und gefordert. [1] Die Bildungspläne bieten hinsichtlich des Themenbereichs Mobilitätserziehung Bezugspunkte zum Fachunterricht. Das Thema Mobilität lässt sich unter verschiedensten Aspekten (z. B. Raumplanung im Geografieunterricht) mit den Unterrichtsfächern verknüpfen. Dies berücksichtigen wir bei der Entwicklung unserer Materialien und Projekte und stimmen diese auf die Bildungsempfehlungen und Bildungspläne der Länder ab. Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte führen schließlich diese Projekte in Kita und Schule durch.
Auf die pädagogische Praxis ausgelegt ist der hvv Erlebnistag, ein besonderes Format, bei dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Verkehrsunternehmens (Erlebnistagsmanagerinnen und -manager) ein einzigartiges personelles Angebot darstellen. Sie repräsentieren in diesem Moment die Idee der Mobilität im ÖPNV und machen damit ein authentisches Angebot für die Identifikation mit dem hvv. Diese Erlebnistag-Managerinnen und -Manager sowie die Bus-Engel-Trainerinnen und -Trainer werden durch die hvv Schulprojekte mit Unterstützung externer Referentinnen und Referenten regelmäßig fortgebildet.
[1] Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland: Empfehlung zur Mobilitäts- und Verkehrserziehung in der Schule (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 07.07.1972 i. d. F. vom 10.05.2012). Einen entscheidenden Perspektivwechsel dieses Beschlusses brachte die Fassung des Jahres 1994. Neben der Regelvermittlung wurden Aspekte der Gesundheits-, Umwelt- und Sozialerziehung in die Verkehrserziehung aufgenommen, was wiederum die Integration der öffentlichen Verkehrsmittel beförderte.
Wir arbeiten in Kooperation
Wir arbeiten mit zahlreichen Partnerorganisationen zusammen, vor allem aus dem Verkehrs- und Bildungsbereich.
Wir haben unsere Arbeit von Anfang an als pädagogische Aufgabe definiert und kooperieren auf übergeordneter Ebene mit den Bildungsbehörden (Schule) und den Sozialbehörden (Kita) der Länder. Wichtige Kooperationspartner sind die Fachreferentinnen und -referenten für Verkehrserziehung/Mobilitätsbildung, mit denen wir im Austausch stehen. Gemeinsam mit ihnen entwickeln wir Unterrichtsmaterialien und bieten Fortbildungen für Lehrkräfte an.
Die Polizei ist ebenfalls in der Verkehrserziehung engagiert, es gibt Schnittpunkte mit verschiedenen Projekten. Auch sie ist unser Kooperationspartner. Je nach Projekt ergeben sich weitere Kooperationen mit Stiftungen, Verbänden und Vereinen, außerschulischen Bildungsträgern und Sponsoren.
Von Verkehrserziehung bis Mobilitätsbildung
Beiträge zur aktuellen pädagogischen Diskussion rund um Verkehr und Mobilität.
Bei der Ansprache der unterschiedlichen Zielgruppen arbeiten wir mit altersspezifischen Methoden. Das beginnt mit einem eher spielerischen Vorgehen im Elementarbereich und geht bis zur Erarbeitung komplexer Zusammenhänge in der Oberstufe. Bildungsinhalte lassen sich auch in der Kita implementieren, Methoden der Erlebnispädagogik finden bei älteren Schülerinnen und Schülern Anwendung.
Die pädagogische Diskussion wird von Begriffen wie Digitalisierung, Kompetenzorientierung, Partizipation etc. bestimmt. Diese Diskussion und die aus ihr gewonnenen Erkenntnisse sowie die aktuellen Ergebnisse der Jugendforschung berücksichtigen wir bei der Konzeption unserer Projekte. Das Ziel der selbstständigen Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fasst unser pädagogisches Programm zusammen: Wir vermitteln Kompetenzen zur autonomen Gestaltung der Mobilität. Die kritische Reflexion der Verkehrswirklichkeit führt letztlich dazu, dass Jugendliche diesen Prozess mitgestalten können.
Unser Tätigkeitsprofil
- Wir entwickeln (Unterrichts-)Materialien in verschiedenen medialen Formaten, stellen diese kostenlos zur Verfügung und bieten begleitende Beratung und Fortbildung für Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte.
- Wir führen Praxisveranstaltungen wie Busschulen, hvv Erlebnistage, Vorträge und Workshops durch – vor Ort in den Schulen, bei den Verkehrsunternehmen und im digitalen Format.
- Wir bieten Gewaltpräventions- und Sozialkompetenztrainings im Projekt Bus-Engel. Dieses Bildungsangebot entspricht passgenau den im Beschluss der Kultusministerkonferenz beschriebenen Zielen und Grundsätzen.
[„Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Verkehrswirklichkeit auseinander und lernen den Verkehr als ein soziales System kennen, das besonderen Regeln und Normen der sozialen Interaktion unterworfen ist. Sie bauen Kompetenzen auf, um in Verkehrssituationen sozial angemessen handeln zu können.“ – Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 07.07.1972 i. d. F. vom 10.05.2012, S. 3]
- Wir gestalten Kreativwettbewerbe, die einen emotionalen Zugang zum Thema zukunftsfähige Mobilität ermöglichen.
- Wir nehmen an Veranstaltungen teil (mit Präsentation von Fachvorträgen) und führen Konferenzen zum Thema nachhaltige Mobilität auf regionaler und überregionaler Ebene durch.
Die Erfolge der Schulprojekte im hvv
Die Schulprojekte im hvv wurden 1990 (unter dem Namen HVV-Schulberatung) gegründet. Das Unterrichtsheft „Wir fahren mit dem HVV“ (jetzt: „Unterwegs im hvv“) erschien 1994 zum ersten Mal und erreicht heute eine durchschnittliche jährliche Auflage von 25.000 Stück. Die an dieses Projekt angegliederte Rallye ist im hvv bekannt und zu einer eigenen Marke geworden. Für die älteren Schülerinnen und Schüler – inklusive die der Beruflichen Schulen – bieten wir ein differenziertes Angebot, das seinesgleichen sucht.
Einer der größten Erfolge der hvv Schulprojekte ist die aus der Kooperation mit der Bildungsbehörde resultierende Integration unserer Arbeit in die Hamburger Schullandschaft. Im Rahmenplan der Grundschule und der Beobachtungsstufe wird explizit auf den hvv Bezug genommen und dieser als verbindlicher Unterrichtsinhalt beschrieben. [2] Das ist bundesweit einzigartig. Ebenfalls kaum vergleichbar dürfte unser breit gefächertes Angebot von der Kita bis zur Oberstufe sein.
Um diese Erfolge zu gewährleisten und zu verstetigen, werden alle Projekte permanent weiterentwickelt und evaluiert.
[2] „Die Schülerinnen und Schüler […] benennen die Einrichtungen und das Streckennetz des HVV, […] bewerten das Verhalten von Fußgängern, Radfahrern und Benutzern öffentlicher Verkehrsmittel, […] benutzen selbstständig den HVV in Hamburg.“ (Anforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 4, In: Bildungsplan Grundschule, Aufgabengebiete; Hamburg 2011, S. 34).
Die Perspektive der Schulprojekte im hvv
Die hvv Schulprojekte sind Bildungspartner in Sachen nachhaltiger Mobilität in der Metropolregion Hamburg. Alle Kitas und Schulen im Verbundgebiet des hvv kennen und schätzen uns als Expertinnen und Experten der Mobilitätsbildung.
Wir beschäftigen uns mit der schulischen Entwicklung, antizipieren zukünftige Anforderungen und lassen die Ergebnisse in die Gestaltung unserer Projekte einfließen. Im Fokus stehen die digitalen Veränderungsprozesse. Mit der Smartphone-App „hvv Zeitschiene“ haben wir schon 2017 ein digitales, interaktives Angebot für Schülerinnen und Schüler geschaffen. Einige unserer Printmedien sind digital zu bearbeiten, weitere digitale Bildungsangebote stehen auf der Agenda.
Von Lehrkräften erhalten wir regelmäßiges Feedback zu unserer Arbeit, und die daraus folgenden Erkenntnisse reflektieren wir in unseren Teamklausuren. Dies dient der Praxis einer kontinuierlichen Konzept-Optimierung.
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