Mobilität A-Z: Wohnort und Verkehrsaufkommen

Welchen Einfluss hat der Wohnort auf das Verkehrsaufkommen?

Der Ort unseres Zuhauses bestimmt wichtige Bereiche unseres Lebensumfeldes: Sport- und Spielmöglichkeiten, Nachbarn und Freundeskreis in der Nähe, Zugang zu Nahverkehr oder Einkaufsmöglichkeiten, Arbeits- bzw. Schulweg. Der Wohnort beeinflusst damit unser Leben in vielen Bereichen.

Die Bedeutung der Wahl des Wohnorts

Der Einzelne ist heute, abgesehen von finanziellen Einschränkungen, in der Lage, seinen Wohnort innerhalb der Stadt oder in der Umgebung relativ frei zu wählen. Welche Auswahlkriterien (Mietpreis, Ruhe, kurze Wege, Nähe zu Freunden, die eigene Traumwohnung o. Ä.) dabei ausschlaggebend sind, kann individuell sehr unterschiedlich sein.

Für welchen Wohnort man sich entscheidet, kann das Leben verändern. Diese Veränderungen können sehr vielschichtig sein und gehen zumeist weit über einen bloßen „Tapetenwechsel“ hinaus. Für in Gemeinschaft Zusammenlebende ist die Freiheit der Wahl eingeschränkter. Ihre Entscheidung für oder gegen einen Wohnort kann von sehr unterschiedlichen und z. T. widerstreitenden Interessen geprägt sein. Dennoch haben auch sie i. d. R. die Wahl, wohin sie ziehen werden.

Wohnortwahl und Mobilität

Die Lage und das Umfeld unseres Zuhauses bedingen, welchen Aufwand wir betreiben müssen, um unsere persönlichen Bedürfnisse befriedigen zu können. Sie beeinflussen also entscheidend unsere Verkehrsbeziehungen und mit jedem Umzug verändern/ entwickeln sich diese.

Wo genau – also an welchen Zielorten – wir unsere Bedürfnisse befriedigen, ist innerhalb bestimmter Grenzen unsere eigene Entscheidung. Die Wahl dieser Ziele ist ähnlich komplex wie die Wahl unseres Wohnortes. Sie wird u. a. durch unsere eigenen Vorlieben und Gewohnheiten sowie den erforderlichen zeitlichen und finanziellen Aufwand beeinflusst – darüber hinaus aber auch durch aktuelle gesellschaftliche Trends und durch Interaktionen mit Freunden, Bekannten und anderen Bezugspersonen.

Insbesondere die Wahl des Arbeitsplatzes ist in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit für den potenziellen Arbeitnehmer nur in Grenzen beeinflussbar, weil die Auswahl unter den Bewerbungen vom Arbeitgeber getroffen wird. Deshalb bieten manche Unternehmen neuen Mitarbeitern eine spezielle Wohnstandortberatung an.

In Umbruchsituationen wie einem Jobwechsel oder dem Wechsel von der Schule in Ausbildung oder Studium fallen zusätzliche Veränderungen, wie ein Wohnortwechsel oder das Umsteigen auf andere Verkehrsmittel, besonders leicht.

Mit dem WoMo Rechner, dem Wohn- und Mobilitätskostenrechner für Hamburg und das Umland, kann man Kosten und Aufwand für seine Mobilität berechnen.

Das Verkehrsaufkommen in und um Hamburg

Hamburg ist ein Gebiet mit hohen Pendlerströmen; mit seinem Seehafen und dem Flughafen ist Hamburg Umschlagplatz für viele Waren- und Gütertransporte. Die Stadt ist Durchgangsstation für Reisende und Transporte und seit 1989 nicht nur das „Tor zum Norden“ sondern auch das „Tor zum Osten“. Das ist eigentlich recht schön für eine Großstadt, aber leider ist Hamburg durch seine Lage an der Elbe ein Nadelöhr für den Verkehr.

Von Süd nach Nord und umgekehrt – alle müssen über die Elbe: über die Elbbrücken oder durch den Elbtunnel. Nur über die Elbbrücken kann man (von Süden kommend) mit der Fernbahn oder der S-Bahn Hamburg erreichen. Der Elbtunnel ist dem Autoverkehr vorbehalten. Die Straßen aus dem Umland in die City gleichen Flaschenhälsen, vor denen sich in Stoßzeiten große Staus aufbauen können.

Täglich fahren auf Hamburgs Straßen etwa 1.200.000 Kraftfahrzeuge: auf den Hauptstraßen jeweils etwa 20.000 bis 70.000, auf den Autobahnen zum Teil über 100.000. Die Hauptbelastung geht dabei vom Berufsverkehr und vom Freizeit- und Einkaufsverkehr aus.

Die Entwicklung der regionalen Verkehrsbelastungen

Das Verkehrsaufkommen in Hamburg hatte im Zeitraum von 1990 bis ca. 2000 vor allem auf den Autobahnen, den Ring- und Tangential-Straßen zugenommen. Auf den Autobahnen setzte sich diese Entwicklung auch nach dem Jahr 2000 fort, insbesondere in den Jahren nach 2012. Der Verkehr auf den Ring- und Tangentialstraßen nahm dann in den Jahren seit 2000 kontinuierlich ab.

Auf den Straßen der City, in der Kernstadt und auf den Stadtstraßen nimmt der Verkehr bereits seit 1990 kontinuierlich und deutlich ab. In der City wurde seit dem Jahr 2000 ein Rückgang um fast 13 Prozent beobachtet. Auch das Gesamtverkehrsaufkommen in Hamburg nahm von ca. 2000 bis ca. 2012 kontinuierlich ab, es stieg dann jedoch in den Folgejahren bis 2016 wieder leicht an und liegt heute etwa 3 Prozent unter den Werten des Jahres 2000. Ermittelt wird das Verkehrsaufkommen an insgesamt 30 Dauerzählstellen und an rund 300 „Pegelzählstellen“, an denen der fließende Kfz-Verkehr an repräsentativen Tagen stichprobenartig erhoben wird.

Die Verkehrsbelastung in Hamburg

Auf unseren Straßen fahren Pkw, Busse, kleine und große Lkw und Zweiräder. Sie alle tragen z. B. durch Motor- und Fahrgeräusche, Abgasemissionen, Trennwirkungen und durch ihren Platzbedarf zu den Auswirkungen des Straßenverkehrs bei. Ihre Größe und Masse, ihr Antrieb und ihr Fahrverhalten spielen dabei eine wichtige Rolle.

Insbesondere der Anteil des Schwerverkehrs (LKW und Busse über 3,5 t Gesamtgewicht) ist deshalb neben dem Verkehrsaufkommen eine wichtige Größe die im Blick behalten werden sollte. Er liegt an den allermeisten Straßen in Hamburg unter 10 %. An 15 % der Straßen beträgt der Schwerverkehr 10 % und mehr. An  22 Zählstellen wurde ein Anteil von über 20 % und an 9 Zählstellen ein Anteil von 25 % und mehr ermittelt. Das Maximum lag 2016 bei einem Schwerverkehrsanteil von 41 %. 

Geoportal der Stadt Hamburg mit Daten zu Verkehr, Bevölkerung, Umwelt, Klima, Freizeit und vielem mehr: