Farbenfroh, kreativ und 100-prozentig legal: So ist ab sofort ein Graffiti-PaintBus auf Hamburgs Straßen unterwegs. Ein Smiley mit Sonnenbrille, das Peace-Zeichen und viele andere bunte Motive erstrecken sich auf dem Fahrzeug der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) und warten darauf, von den Fahrgästen entdeckt zu werden. Gestaltet wurden die Motive durch Hamburger Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Graffiti-Sprüher Oliver „Davis“ Nebel anlässlich der Ausstellung „EINE STADT WIRD BUNT“ im Museum für Hamburgische Geschichte.
Graffiti auf einem Linienbus
Teil der Ausstellung ist der Graffiti-Wettbewerb „Gesprühter Zauber“, den der Hamburger Verkehrsverbund (hvv) 1993 ausrief, um die Kreativität der Szene in legale Bahnen zu lenken. Die damaligen Gewinner, Mirko „DAIM“ Reisser und Miro „Hesh“ Milasinovic, durften mit ihrem Bild „Can we ever live together?“ einen Bus der Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) gestalten. Dieser fuhr dann für ein Jahr durch Hamburg.
Nun, 30 Jahre später, ist vieles anders. Die PVG ist heute unter dem Namen VHH unterwegs und aus den jungen Graffiti-Sprühern von damals sind heute etablierte Künstler geworden. Zum 30. Jubiläum der Graffiti-Aktion haben sich nun die Akteure von damals wieder zusammengetan, um erneut einen Graffiti-Bus auf Hamburgs Straßen zu bringen.
Kooperation zur Ausstellung „EINE STADT WIRD BUNT“
Der Graffiti-PaintBus ist eine Aktion der VHH gemeinsam mit der Stiftung wissensART und dem Museum für Hamburgische Geschichte im Rahmen der Schulprojekte im hvv. Die Schulprojekte schreiben alle zwei Jahre den PaintBus-Wettbewerb aus, bei dem Schülerinnen und Schüler einen Bus gemäß einem wechselnden Motto gestalten. Der aktuelle Graffiti-Bus entstand unter dem Motto „Love & Peace“, begleitend zu der Ausstellung „EINE STADT WIRD BUNT“ als Sonder-PaintBus außerhalb des regulären Rhythmus des Wettbewerbs.
Der Graffiti-Workshop im Rahmen der Ausstellung wurde von der Stiftung wissensART gefördert, die damit einen Beitrag leisten möchte, Kunst und Zeitgeschichte im Zusammenhang erfahrbar zu machen.
Der PaintBus-Wettbewerb
„Gestalten statt zerstören“ – das war das ursprüngliche Motto eines Wettbewerbs, bei dem Schülerinnen und Schüler die Außenfläche eines Linienbusses im hvv gestalten konnten. Seitdem der erste PaintBus in den 1990ern bemalt wurde, um ein Zeichen gegen die Zerstörungen an Bussen und Haltestellen zu setzen, wird alle zwei Jahre ein neuer PaintBus-Wettbewerb ausgeschrieben. In diesem Jahr findet der Wettbewerb unter dem Motto „Hamburg: Mehr als nur Alster und Fischbrötchen!“ zum Tag der deutschen Einheit statt.